Bildung

Eine liberale Bildungspolitik setzt auf Chancengleichheit, individuelle Freiheit und Eigenverantwortung. Sie fördert den freien Zugang zu Bildung für alle, unabhängig von sozialer Herkunft oder wirtschaftlichem Status. Eine liberale Bildungspolitik strebt danach, bürokratische Hürden zu reduzieren und den Wettbewerb zwischen Bildungseinrichtungen zu fördern, um Innovationen und Qualitätssteigerungen voranzutreiben. Gleichzeitig wird auf die Stärkung der Eigenverantwortung von Schülern und Eltern gesetzt, indem Wahlfreiheit und flexible Bildungswege unterstützt werden. Ziel ist es, mündige Bürger zu formen, die in der Lage sind, ihre Potenziale in einer freien Gesellschaft selbstbestimmt zu entfalten.

Die Volksschule ist zu grossen Teilen Gegenstand der Gemeindepolitik und deshalb ein wichtiges Thema auf der politischen Agenda der Stadt Zürich. Wir möchten, dass die Stadt Zürich ein exzellenter Bildungsstandort bleibt. Als Jungpartei setzen wir uns insbesondere für junge Leute und deren Bildungschancen ein.

Forderungen

  • die Rückbesinnung der Volksschule auf die Vermittlung von Grundkompetenzen;

  • eine freie Schulwahl dank Bildungsgutscheinen;

  • keine ideologisch motivierte Abschaffung von Noten und Bewertungssystemen;

  • weniger Papiertiger, mehr Unterricht;

  • eine politisch neutrale Volksschule;

  • die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch eine Stärkung der Tagesschule;

  • Förderklassen statt “integrative Schule” auf Krampf;

  • die Deckelung der Projektkosten von Schulhäusern;

  • die Verkleinerung der Anzahl der Schulbehördenmitglieder pro Schulkreis;

  • ein einheitliches Organisationsreglement für die Schulbehörden sämtlicher Schulkreise; und

  • eine praxisnahe statt akademisierte PH.

Um dies zu gewährleisten, fordern wir eine Rückbesinnung der Volksschule auf die Vermittlung der Grundkompetenzen: Lesen, Schreiben und Rechnen müssen beherrscht sein, bevor andere Fertigkeiten vermittelt werden. Denn ohne diese Basis führt alles Weitere zur Überforderung.

Hindernisfreier Zugang zu Bildung ist der Schlüsselfaktor, wenn es darum geht, das Ideal der Chancengleichheit für das Individuum zu erreichen. Mit Bildungsgutscheinen könnte eine freie Schulwahl ermöglicht werden, was zu einem geregelten Wettbewerb zwischen den Bildungsinstitutionen und Qualitätssteigerungen führen kann. Bildungsgutscheine sind ein Instrument der Bildungspolitik, bei dem Eltern oder Schüler staatlich finanzierte Gutscheine erhalten, die sie bei Bildungseinrichtungen ihrer Wahl einlösen können. Der Staat stellt die Mittel zur Verfügung, aber die Entscheidung, welche Schule oder Einrichtung besucht wird, liegt bei den Eltern oder Schülern. Ziel ist es, mehr Wettbewerb unter den Bildungseinrichtungen zu fördern, die Wahlfreiheit der Eltern zu erhöhen und eine individuellere Förderung der Schüler zu ermöglichen. Bildungsgutscheine sollen so dazu beitragen, die Bildungsqualität insgesamt zu verbessern. Ein solches System ist heute beispielsweise in Schweden erfolgreich in Kraft.

Chancengleichheit ist nicht zu verwechseln mit der Ergebnisgleichheit: Leistung muss sich lohnen, weshalb wir die politisch motivierte Abschaffung von Noten und Bewertungssystemen konsequent ablehnen. Durch Noten lässt sich der Lernprozess nachvollziehen. Noten sind unabdingbar, um die eigenen Stärken leichter zu erkennen und an den Schwächen arbeiten zu können.

Weniger Papiertiger, mehr Unterricht: Lehrpersonen sind dazu da, um zu unterrichten und dürfen nicht durch die Bürokratie daran gehindert werden, den Bildungsauftrag zu erfüllen. Das Ausfüllen von Formularen und das Schreiben von Berichten soll auf das Nötigste reduziert werden. Die Digitalisierung muss genutzt werden, um administrative Prozesse zu optimieren und zu vereinfachen.

Wir fordern, dass Lehrmittel politisch neutral sein müssen und Themen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden müssen. Sie dürfen die Kinder nicht indoktrinieren, sondern sollen ihr eigenes Urteilsvermögen stärken und zur eigenständigen Meinungsbildung verleiten. Politische Neutralität bedeutet nicht, dass die Lehrmittel apolitisch sein sollen. Ganz im Gegenteil! Politische Bildung kommt zu kurz und muss deshalb einen grösseren Stellenwert im Unterricht haben. Auch die Vermittlung digitaler Kompetenzen und der Umgang mit neuen Medien sind von grosser Bedeutung.

Wir befürworten das Modell der Tagesschule, welches durch aufeinander abgestimmte Unterrichts- und Betreuungszeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beiträgt.

Die integrative Schule scheitert, wenn sie zum Selbstzweck wird: Inklusion kann Lernprozesse verlangsamen oder gar verunmöglichen. Sie schadet allen Beteiligten, wenn aus Gleichmacherei nicht mehr auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird. Wir fordern die Einführung von Förderklassen in der Volksschule, damit Kinder mit besonderen Bedürfnissen gemäss ihrem Leistungsniveau betreut werden können.

Wir fordern, dass beim Bau neuer und bei der Sanierung alter Schulhäuser der Bildungsauftrag im Zentrum steht und nicht der “Züri-Finish”. Die Projektkosten von Schulhäusern haben in der Stadt Zürich den Bezug zur Realität verloren. Nicht abzustreiten ist, dass es bei steigenden Schülerzahlen auch mehr Schulraum braucht. Die Qualität der Bildung nimmt jedoch nicht zu, wenn dieser Schulraum mehr kostet als der Bau von Luxushotels. Mittlerweile kostet jede neue Klassenzimmer zwischen CHF 3-5 Mio. Dieser Betrag lässt sich keineswegs rechtfertigen und ist direkte Folge der verfehlten Politik im rot-grünen Zürcher Gemeinderat. Daher fordern wir die Deckelung der Projektkosten eines Schulhauses pro Schüler/in.

Die städtischen Schulbehörden sind wichtige Gremien, welche die demokratische Aufsicht über die Schulen ausüben. Allerdings müssen sie zwingend schlanker ausgestaltet sein, um ihren Auftrag ausüben zu können und nicht vermehrt mit sich selber beschäftigt zu sein. Wir fordern eine Verkleinerung der Anzahl der Schulbehördenmitglieder pro Schulkreis und ein einheitliches Organisationsreglement der Schulbehörde für alle Schulkreise.

Um dem Lehrermangel entgegenzuwirken, muss die PH als Fachhochschule praxisnaher sein. Nur dann wissen ihre Absolventen, was sie im Schulalltag erwartet. Sie müssen Praktiker und nicht Theoretiker sein. Ansonsten wird die Fluktuationsrate im Lehrerberuf weiterhin hoch bleiben. Die Forschung im Bereich der Bildung soll zudem vermehrt der Universität überlassen werden, damit sich Lehrpersonen auf ihren Kernauftrag fokussieren können.

Kontakt
Oguz Bayindir, Präsident Jungfreisinnige Stadt Zürich, +41 76 818 30 82
Mikhail Shalaev, Vizepräsident Jungfreisinnige Stadt Zürich, +41 77 412 74 91